Heute möchte ich mal über das Abendmahl reden. Woher stammt es? Wie kam es dazu und warum feiern wir es? Und ist es überhaupt wichtig?
Das Abendmahl wurde von Jesus eingesetzt in der Nacht vor seinem Tod.
Er feierte es erstmals mit seinen Jüngern. Dies wird uns in allen vier
Evangelien übermittelt. Paulus beruft sich auf die Einsetzung durch Jesus
und nennt dieses Mahl auch Mahl des Herrn oder Herrenmahl. Der Begriff
Abend ist in dem griechischen Text nicht enthalten. Es wurde vermutlich
daraus abgeleitet, dass das Mahl in der Nacht bzw. am späten Abend
stattfand.
Nun die Geschehnisse nach Markus:
(Mar 14:12 26)
Und an dem ersten Tage der ungesäuerten Brote, da man das
Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass
wir hingehen und bereiten, auf dass du das Passah essest? Und er
sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Gehet hin in die
Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug
Wasser trägt; folget ihm. Und wo irgend er hineingeht, sprechet zu
dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist mein Gastzimmer, wo ich
mit meinen Jüngern das Passah essen mag? Und derselbe wird euch
einen großen Obersaal zeigen, mit Polstern belegt und fertig;
daselbst bereitet für uns. Und seine Jünger gingen aus und kamen
in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie
bereiteten das Passah. Und als es Abend geworden war, kommt er
mit den Zwölfen. Und während sie zu Tische lagen und aßen, sprach
Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich
überliefern, der, welcher mit mir isst. Sie aber fingen an, betrübt zu
werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht
ich? [und ein anderer: Doch nicht ich?] Er aber antwortete und
sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir in die Schüssel
eintaucht. Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn
geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der
Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut,
wenn er nicht geboren wäre. Und während sie aßen, nahm Jesus
Brot, segnete und brach und gab es ihnen und sprach: Nehmet; dieses ist mein Leib.
Und er nahm [den] Kelch, dankte und gab ihnen denselben; und sie tranken alle daraus.
Und er sprach zu ihnen: Dieses ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, welches für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, dadass ich hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis an jenem Tage, da ich es neu trinken werde in dem Reiche Gottes. Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg.
Den Hintergrund zum Abendmahl liefert das Passafest.
Nachdem das Volk Israel 430 Jahre Knechtschaft unter der Herrschaft
Ägyptens zugebracht hatte war die Zeit gekommen, dass der Herr sein
Volk aus der Knechtschaft befreite und ins verheißene Land führte. In der
Nacht vor dem Auszug musste jeder vom Volke Israel ein fehlerloses
Lamm schlachten. Mit dessen Blut wurden die Tür pfosten und die obere
Schwelle bestrichen. Das Fleisch aß man mit ungesäuertem Brot und
bitteren Kräutern. Das Blut rettete die Erstgeborenen Israel vor dem Engel
des Todes, der alle Erstgeborenen in Ägypten holte.
Als Erinnerung ist es dem Volke Israel Gesetz das Passa zu feiern.
(2Mo 12:42)
Dies ist eine Nacht, die dem Jahwe zu beobachten ist,
weil er sie aus dem Lande Ägypten herausführte; diese selbige
Nacht gehört dem Jahwe, sie ist zu beobachten von allen Kindern
Israel bei ihren Geschlechtern.
Da wir nun durch Jesus ja nicht mehr unter dem Gesetz Moses stehen gilt
für uns als Christen das Passafest nicht mehr als gesetzliche Richtlinie.
Paulus schreibt uns, dass wir nun mit Jesus unser Passa haben.
(1Ko 5:7)
Feget den alten Sauerteig aus, auf da s s ihr eine neue
Masse sein möget, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn auch unser
Passah, Christus, ist geschlachtet.
Jesus starb für uns am Kreuz und nahm damit die Schuld der gesamten
Menschheit auf sich. Er war das Lamm das geopfert wurde. So wie das
Blut des Passalamms die Juden vor dem damaligen physikalischen Tod
rettet, so rettet nun das Blut Jesus jeden der ihn annimmt, vor dem ewigen
Tod.
Im Alttestamentarischen Bund musste das Volk Israel noch regelmäßig ein
Blutopfer darbringen um seine Schuld zu sühnen.
(3Mo 17:11)
Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe
es euch auf den Altar gegeben, um S ühnung zu tun für eure Seelen;
denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch die Seele.
Erst durch das Opfer Jesu am Kreuz wurde die Schuld der Menschheit
endgültig gesühnt. Das Blut Jesu reinigt uns von der Sünde und heiligt uns.
Mit dem Opfertod Jesus eröffnet sich jedem der glaubt auch wieder der
Zugang zum Heiligtum, also zu Gott dem Vater selbst. Der Vorhang im
Tempel zerriss. Somit bekommt jeder der Jesu Opfer annimmt wieder den
Zugang zum Herrn. Jesus ist somit die Tür zum Himmelreich.
(Heb 9:13)
Denn wenn das Blut von B öcken und Stieren und die
Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinigkeit
des Fleisches heiligt,
(Heb 9:14)
wie viel mehr wird das Blut des Christus, der durch den
ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer
Gewissen reinigen von toten Werken, um den lebendigen Gott zu
dienen!
Paulus bezieht das Abendmahl auch auf die Ereignisse der
Wüstenwanderung.
(1Ko 10:1-4)
Denn ich will nicht, da ss ihr unkundig seid, Brüder, dass
unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer
hindurchgegangen sind, und alle auf Moses getauft wurden in der Wolke und in
dem Meere, und alle dieselbe geistliche Speise aßen,
und alle denselben geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete.
Jesus wird hier auch als geistlicher Felsen gedeutet, aus dem das Wasser fließt. Jesus bezeichnet sich auch als Quelle des Wassers des ewigen
Lebens. Wer von ihm trinkt der wird keinen Durst mehr erleiden. In der
Wüstenwanderung waren die Quellen sowohl des Wasser als auch das
Manna begrenzt. Das Volk musste jeden Tag neu die Nahr ung und das
Wasser sammeln. Gott rettete sie damit täglich, doch die Endgültige
Rettung geschah erst durch Jesus. In ihm werden wir nicht mehr Hungern
und Dürsten. Er gibt uns die geistliche Nahrung und das Leben. Durch ihn
haben wir nun das ewige Leben un d unsere ewige geistliche Quelle die
unerschöpflich ist.
Das Abendmahl ist entgegen der katholischen Lehre kein Sakrament in
dem das Opfer Jesu immer wieder wiederholt wird. Auch findet keine
Wandlung statt in der Jesus zum Leib und Blut wird. Nach dem Neuen
Testament handelt es sich um ein sogenanntes Gedächtnismahl. Wir tun
dies nicht als ein Opfer sondern um uns daran zu erinnern, das Jesus sich
ein für alle Mal geopfert hat.
(Heb 9:24-28)
Denn der Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen; auch nicht, auf dass er sich selbst oftmals opferte, wie der Hohepriester alljährlich in das Heiligtum hineingeht mit
fremdem Blut; sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung
der Welt an; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter
geoffenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer.Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, also wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler
Sünden zu tragen, zum zweiten Male denen, die ihn erwarten, ohne
Sünde erscheinen zur Seligkeit.
Jesus spricht auch ganz klar dass wir das Mahl zu seinem Gedächtnis
halten sollen. Es wird nicht erwähnt wie oft das Mahl gefeiert werden soll. Somit gibt es kein regelmäßiges Ritual.
(Apg 2:42)
Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der
Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.
(Apg 2:46-47)
Und indem sie täglich einmütig im Tempel verharrten
und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise mit Frohlocken
und Einfalt des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volke.
Der Herr aber tat täglich [zu der Versammlung] hinzu, die gerettet
werden sollten.
Das Abendmahl ist auch deshalb nicht außer Acht zu lassen, da es ein
Verkündigungsmahl ist.
(1Ko 11:26)
Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket,
verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Durch das Abendmahl geben wir Zeugnis von dem was Jesus getan hat
und verkündigen damit seine Botschaft des ewigen Lebens.
Da es unter den Gemeinden zu Uneinigkeiten kam stellte Paulus bezüglich
des Abendmah ls einige Regeln auf. Das Mahl dient nicht dazu sich satt zu
essen, um die nicht zu beschämen, die nicht so viel zu essen haben. Auch
sollen wir uns vor dem Male prüfen. Wir sollen mit reinem Herzen vor den
Altar Gottes treten. Es ist ein Herrenmahl.
(1Ko 11:27) Wer also irgend das Brot isst oder den Kelch des Herrn
trinkt unwürdiglich, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig
sein.
Darum treten wir mit reinem Herzen zum Tisch des Herrn.
Auch stellt Paulus noch einmal den Ablauf dar:
(1Ko 11:23-26)
Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch
euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in welcher
er überliefert wurde, Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und
sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem
Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und
sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute; dies tut, so
oft ihr trinket, zu meinem Gedächtnis. Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verk ndiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Das Abendmahl ist die Vergewisserung der Vergebung Jesu.
Die Kreuzestat Jesu steht im Mittelpunkt. „Das ist mein Leib, der für euch
gegeben wird.“ „Dies ist mein Blut das für euch vergossen wird.“
Das Abendmahl verkündet also den Neuen Bund den Jesus mit uns
geschlossen hat und seinen Sühne Tod. Als Gott den alten Bund mit
seinem Volk Israel schloss floss Blut zur Bestätigung. Ebenso wurde der
Neue Bund Gottes durch Jesu Blut bestätigt.
Der alte Bund galt dem Volke Israel. Der neue Bund Gottes durch Jesus schließt alle mit ein die an Jesus glauben. Somit starb Jesus nicht nur für das Volk Israel sondern für die gesamte Menschheit.
Mit dem Abendmahl feiern wir auch die Wiederkunft Christi. Wir tun dies zu seinem Gedächtnis bis er wiederkommt und das Mahl mit uns hält.
Somit lasst uns das Mahl feiern!
(Luk 22:19-20)
Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und
sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird; dieses tut zu
meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahle und
sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch
vergossen wird.
(1Ko 11:26)
Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket,
verk ündiget ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
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